Josefine Attwenger - die Grande Dame der Orthoptik Österreichs - ist am 16. August 2025, im 92. Lebensjahr verstorben.

Josefine Attwenger war die erste Lehrorthoptistin Österreichs (1964 in Salzburg) UND Gründerin des Berufsverbandes der Orthoptistinnen (1975).
Die Laakirchnerin kam als Kinderkrankenschwester zur Orthoptik. Sie erwarb 1961 das deutsche Orthoptik-Diplom (Bonn) und zeitnah, als Stipendiatin des British Councils, die nötige Befähigung, um in der Ausbildung tätig zu werden. Bei der Gründung der ersten österreichischen Schule für Orthoptik 1964 (Salzburg) war sie bereits federführend und als Lehrorthoptistin tätig.

Der Beruf der Orthoptistin wurde 1970 – auch aufgrund intensiver Interventionen durch Josefine Attwenger – in die Reihen der gehobenen Med. techn. Dienste (heute medizinisch-therapeutisch-diagnostische Gesundheitsberufe) aufgenommen. Josefine Attwenger engagierte sich zeitgleich intensiv und aktiv für die Gründung des Berufsverbandes der Orthoptistinnen Österreichs (1975); sie stand dem Verband auch vor und war federführend tätig, den kleinen Österreichischen Verband zu internationalisieren (Mitglied der International Orthoptic Association, 1978).
Josefine Attwenger blieb bis 1990 Lehrorthoptistin bevor sie - nach erfolgreicher Übergabe der Ausbildungsagenden an Christine Scharinger 1991 - in Pension ging.
Ruth E. Resch, Studiengangsleiterin Orthoptik an der FH Salzburg:
„Fini Attwenger war eine Powerfrau, visionär, proaktiv, engagiert und bescheiden. Ich bin sehr dankbar, dass ich als Schülerin Fini in der Ausbildung noch persönlich kennenlernen durfte. Sie war stets bemüht um die „JUGEND“ (die Auszubildenden) und ist gerade für diese heute ein Role Model par excellence, indem sie uns zeigte, dass auch unter widrigen Umständen mit Mut, Engagement und ein bisschen Starrsinn viel erreicht werden kann. Ich danke DIR liebe Fini und verneige mich in Hochachtung vor Deinem Lebenswerk.“

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